LFI Sonderhefte - Leica Oskar Barnack Award 2016
In dieser Ausgabe
Interview mit Chris Boot
Scarlett Coten: Mit der in vier Jahren erarbeiteten Serie „Mectoub“ gewinnt die französische Fotografin den Leica Oskar Barnack Award 2016. Scarlett Coten ist eine Kennerin der arabischen Welt, die sie seit dem Abschluss ihres Studiums an der École Nationale Supérieure de la Photographie in Arles immer wieder in Langzeitprojekten fotografisch erforscht.
Max Pinckers: Während eines zweimonatigen Aufenthalts in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio hat der 1988 in Brüssel geborene Fotograf Max Pinckers seiner Sicht auf das Ausdruck verliehen, was als typisch japanisch gilt. Ein Rundgang durch das Subtile und das Offensichtliche.
Sadegh Souri: Sadegh Souri gelang es, jugendliche Delinquentinnen in einem iranischen Gefängnis zu fotografieren. Manchen von ihnen droht die Todesstrafe: wegen Mordes, Drogenbesitzes oder bewaffneten Raubüberfalls. Vollstreckt werden kann die Strafe jedoch erst nach ihrem 18. Geburtstag – ein „Zugeständnis“ an die internationale Öffentlichkeit.
Stéphane Lavoué: Die Erfahrung, dass die größten Überraschungen möglich sind, wenn man ein wenig von gewohnten Wegen abrückt, machte der französische Fotograf (*1976), als er das North East Kingdom entdeckte. Hier entstand eine Serie, die sowohl die Landschaft als auch die Menschen dort eindrucksvoll porträtiert.
William Daniels: Oft wird die Zentralafrikanische Republik übersehen, es sei denn, es ist wieder einmal ein blutiger Konflikt ausgebrochen. Der französische Fotograf William Daniels reist gerade dann in das Land, wenn das öffentliche Interesse erlahmt. Um genau hinzusehen nach dem letzten Bürgerkrieg – und wahrscheinlich schon vor dem nächsten.
Giulio Piscitelli: Der italienische Fotograf Giulio Piscitelli besuchte im November 2015 eines der größten Flüchtlingslager in Europa. Seine im „Dschungel“ von Calais entstandene Serie „Informal Facilities in the Jungle“ dokumentiert metaphorisch den Übergang von einer temporären zu einer dauerhaften Krise.
Vincent Delbrouck: Malerei ist eine zentrale Quelle der Inspiration für den 1975 in Brüssel geborenen Fotokünstler. Wie ein Maler Schicht um Schicht Farben und Formen auf der Leinwand organisiert, so bringt Vincent Delbrouck Fragmente intuitiven fotografischen Erlebens in neue, von Übereinstimmungen in Farbe und Form inspirierte Kompositionszusammenhänge.
Fulvio Bugani: Nach seiner ersten Kubareise hat der italienische Fotograf Fulvio Bugani (*1974) die Karibikinsel zu seinem zweiten Zuhause gemacht. Fasziniert von den Menschen und ihrer Lebensweise versucht Bugani, die Seele der Kubaner fotografisch zu ergründen. Die komplexen Bilder seiner Serie zeigen Schatten und zelebrieren das Licht.
Esther Teichmann: In Esther Teichmanns fotografischem Werk ergänzen sich autobiografische und fiktionale Elemente zu einer sinnlichen Reflexion über Heimweh und den Verlust des Ursprünglichen. Inspiriert von der Malerei des 19. Jahrhunderts, lässt sie in sorgsam arrangierten Bildern eine melancholische Traumwelt manifest werden.
Guillaume Herbaut: Seit ihrer Unabhängigkeit 1991 ist die Ukraine ein politisch unruhiges Land. Ende 2013 spitzten sich die Ereignisse zu: Maidan-Aufstand, Krimkrise und Krieg um den Donbass. Seit 2014 ist der 1970 in Paris geborene Fotograf ein Dutzend Mal in die Ukraine gereist und hat das Porträt eines zerrissenen Landes gezeichnet, das weit über eine bloße Bestandsaufnahme hinausgeht.
Juan Pablo Bellandi: Zehn Monate hat Juan Pablo Bellandi (*1990) die Polizei in seiner Heimatstadt Merida bei ihren lebensgefährlichen Einsätzen begleitet. Mit seinem persönlichen Projekt möchte der Venezolaner zeigen, was den Alltag vieler seiner Landsleute bestimmt: Kriminalität, Korruption und Gewalt.
Clémentine Schneidermann: Die französische Fotografin (*1991) pflegt eine langjährige Beziehung zum britischen Wales. Nach ihrem Master in Dokumentarfotografie lebt sie seit 2015 in Abertillery. Hier entstand ihre nun ausgezeichnete Serie, die Dokumentar-, Porträt- und Modefotografie eindrücklich miteinander verbindet.
Gewinner & Finalisten 2016
Gewinner 1980 – 2015
148 Seiten, 96 Abbildungen, Text in Deutsch oder Englisch
Scarlett Coten: Mit der in vier Jahren erarbeiteten Serie „Mectoub“ gewinnt die französische Fotografin den Leica Oskar Barnack Award 2016. Scarlett Coten ist eine Kennerin der arabischen Welt, die sie seit dem Abschluss ihres Studiums an der École Nationale Supérieure de la Photographie in Arles immer wieder in Langzeitprojekten fotografisch erforscht.
Max Pinckers: Während eines zweimonatigen Aufenthalts in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio hat der 1988 in Brüssel geborene Fotograf Max Pinckers seiner Sicht auf das Ausdruck verliehen, was als typisch japanisch gilt. Ein Rundgang durch das Subtile und das Offensichtliche.
Sadegh Souri: Sadegh Souri gelang es, jugendliche Delinquentinnen in einem iranischen Gefängnis zu fotografieren. Manchen von ihnen droht die Todesstrafe: wegen Mordes, Drogenbesitzes oder bewaffneten Raubüberfalls. Vollstreckt werden kann die Strafe jedoch erst nach ihrem 18. Geburtstag – ein „Zugeständnis“ an die internationale Öffentlichkeit.
Stéphane Lavoué: Die Erfahrung, dass die größten Überraschungen möglich sind, wenn man ein wenig von gewohnten Wegen abrückt, machte der französische Fotograf (*1976), als er das North East Kingdom entdeckte. Hier entstand eine Serie, die sowohl die Landschaft als auch die Menschen dort eindrucksvoll porträtiert.
William Daniels: Oft wird die Zentralafrikanische Republik übersehen, es sei denn, es ist wieder einmal ein blutiger Konflikt ausgebrochen. Der französische Fotograf William Daniels reist gerade dann in das Land, wenn das öffentliche Interesse erlahmt. Um genau hinzusehen nach dem letzten Bürgerkrieg – und wahrscheinlich schon vor dem nächsten.
Giulio Piscitelli: Der italienische Fotograf Giulio Piscitelli besuchte im November 2015 eines der größten Flüchtlingslager in Europa. Seine im „Dschungel“ von Calais entstandene Serie „Informal Facilities in the Jungle“ dokumentiert metaphorisch den Übergang von einer temporären zu einer dauerhaften Krise.
Vincent Delbrouck: Malerei ist eine zentrale Quelle der Inspiration für den 1975 in Brüssel geborenen Fotokünstler. Wie ein Maler Schicht um Schicht Farben und Formen auf der Leinwand organisiert, so bringt Vincent Delbrouck Fragmente intuitiven fotografischen Erlebens in neue, von Übereinstimmungen in Farbe und Form inspirierte Kompositionszusammenhänge.
Fulvio Bugani: Nach seiner ersten Kubareise hat der italienische Fotograf Fulvio Bugani (*1974) die Karibikinsel zu seinem zweiten Zuhause gemacht. Fasziniert von den Menschen und ihrer Lebensweise versucht Bugani, die Seele der Kubaner fotografisch zu ergründen. Die komplexen Bilder seiner Serie zeigen Schatten und zelebrieren das Licht.
Esther Teichmann: In Esther Teichmanns fotografischem Werk ergänzen sich autobiografische und fiktionale Elemente zu einer sinnlichen Reflexion über Heimweh und den Verlust des Ursprünglichen. Inspiriert von der Malerei des 19. Jahrhunderts, lässt sie in sorgsam arrangierten Bildern eine melancholische Traumwelt manifest werden.
Guillaume Herbaut: Seit ihrer Unabhängigkeit 1991 ist die Ukraine ein politisch unruhiges Land. Ende 2013 spitzten sich die Ereignisse zu: Maidan-Aufstand, Krimkrise und Krieg um den Donbass. Seit 2014 ist der 1970 in Paris geborene Fotograf ein Dutzend Mal in die Ukraine gereist und hat das Porträt eines zerrissenen Landes gezeichnet, das weit über eine bloße Bestandsaufnahme hinausgeht.
Juan Pablo Bellandi: Zehn Monate hat Juan Pablo Bellandi (*1990) die Polizei in seiner Heimatstadt Merida bei ihren lebensgefährlichen Einsätzen begleitet. Mit seinem persönlichen Projekt möchte der Venezolaner zeigen, was den Alltag vieler seiner Landsleute bestimmt: Kriminalität, Korruption und Gewalt.
Clémentine Schneidermann: Die französische Fotografin (*1991) pflegt eine langjährige Beziehung zum britischen Wales. Nach ihrem Master in Dokumentarfotografie lebt sie seit 2015 in Abertillery. Hier entstand ihre nun ausgezeichnete Serie, die Dokumentar-, Porträt- und Modefotografie eindrücklich miteinander verbindet.
Gewinner & Finalisten 2016
Gewinner 1980 – 2015
148 Seiten, 96 Abbildungen, Text in Deutsch oder Englisch
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