Vorbereitungen

Cameron McLaren

25. Juni 2021

Cameron McLaren sinniert darüber, wie sich aus der Pandemie heraus eine neue Bildsprache entwickelt hat.
„Dieses Foto entstand, als ich für die Washington Post über die Reaktionen auf den Ausbruch von Covid-19 in Neuseeland berichtete. Die Arbeit wurde vom internationalen Fotoredakteur Olivier Laurent in Auftrag gegeben.

In diesem Bild sehen wir eine Krankenschwester, die während des Lockdowns in Auckland im April 2020 Grippeimpfstoffe in einer Arztpraxis vorbereitet. Zu dieser Zeit waren die Sicherheitsvorkehrungen bereits extrem hoch: Die Patienten mussten in ihren Autos warten und bekamen die Impfstoffe auf dem Parkplatz des Gebäudes verabreicht. Die erfolgreiche Reaktion Neuseelands auf die internationale Pandemie hat das Land auf der Weltkarte als zukunftsorientiertes und fortschrittliches Land mit einer starken Führung bekannt gemacht.

Während des gesamten Einsatzes habe ich Neuseeland im Stillstand fotografiert. Ich sah eine Veränderung im Verhalten der Menschen zueinander. Wir lernten unsere Nachbarschaft und unsere Nachbarn ein bisschen besser kennen. Die Menschen schienen Frieden in ihrer eigenen Blase zu finden. Dieser mehr lokalisierte Lebensstil war sehr interessant zu beobachten. Ich konnte sehen, wie sich die Pandemie auf die Fotografie auf der ganzen Welt auswirkte, besonders auf die Dokumentarfotografie. Die Fotografen richteten ihre Objektive mehr denn je auf sich selbst und ihre Familien. Die ganze Situation hat alles verändert. Es scheint, als ob eine neue Bildsprache geboren wurde, die viele der klassischen Stereotypen durchbricht und in einen neuen Bereich vordringt.“
Text und Bild: © Cameron McLaren
EQUIPMENT: Leica M10-P mit Summilux-M 1:1.4/35 Asph

Cameron McLaren+-

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© Vivien McLaren

Cameron McLaren (geb. 1984 in Toronto, Kanada) entdeckte schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für die Dokumentarfotografie. Er lernte das Handwerk von seinem Vater in dessen Dunkelkammer. Mit einem starken Interesse an den zwischenmenschlichen Umständen konzentriert sich McLarens Arbeit oft darauf, Geschichten von wenig bekannten Gemeinschaften zu erzählen – immer mit dem Ziel, dem Betrachter das Ungesehene, Einzigartige oder Ungewöhnliche näher zu bringen. Mehr

 

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