Von grotesken Rollenspielen und psychologischer Architektur
Von grotesken Rollenspielen und psychologischer Architektur
24. Mai 2016
Roger Ballen, Head inside shirt, 2001
Aus der Serie "Shadow Chamber"
Kennzeichen seiner jüngeren Serien sind groteske Mensch-Tier-Situationen in unheimlich ausstaffierten Räumen mit surreal-morbider Symbolik. Da wird ein vermummter Mensch von einem überdimensionierten Stacheldrahtballen bedroht, ein Kind hockt – zu einem kopflosen Wesen verrenkt – auf dem Boden einer steinernen Kammer, und ein Mann kuschelt in seiner spärlich eingerichteten Wohnung mit einem Wildschwein.
Indem sich Ballen auf diese Weise mit der Architektur der menschlichen Psyche auseinandersetzt, schafft er fotografische Settings von verstörender Faszination. Die diffuse Analyse von Körper und Materialität verstärkt die schlaglichtartige schwarzweiße Bildsprache zusätzlich.
Neben Fotografien werden im Rahmen der Ausstellung auch Videos des Künstlers präsentiert – etwa das Musikvideo I Fink U Freeky mit der südafrikanischen Band Die Antwoord.
Weitere Informationen zu der Roger-Ballen-Retrospektive gibt es unter www.von-der-heydt-kunsthalle.de.
Roger Ballen, Head inside shirt, 2001
Aus der Serie "Shadow Chamber"
Roger Ballen, Brian with pet pig, 1998
Aus der Serie "Outland"
Roger Ballen, Twirling wires, 2001
Aus der Serie "Shadow Chamber"