Geheimnisvolle Fotos

23. Oktober 2015

Das Fotomuseum Winterthur, Schweiz, stellt Fotografien von Floh- und Trödelmärkten in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Vom 24. Oktober 2015 bis 14. Februar 2016.
Fotografien wirken meist vertraut und verständlich, sie sind aufs Engste mit unserem tagtäglichen Leben verknüpft. Sie können uns aber auch bestechen – uns erstaunt, betroffen oder gefesselt zurücklassen.

"Enigma – Jede Fotografie hat ein Geheimnis" befragt genau dieses Paradox. Vom renommierten französischen Fotohistoriker Michel Frizot kuratiert, zeigt die Ausstellung eine Auswahl seiner über Jahre auf Floh- und Trödelmärkten gesammelten, meist anonymen Fotografien – allesamt gewöhnlich und geheimnisvoll zugleich.

Entlang einer von Frizot entwickelten Systematik werden jene Sonderbarkeiten untersucht, welche die Kamera hervorbringt. So ergeben die gesammelten Fotografien, von Familienmitgliedern, Geliebten oder unbekannten Profi- und Amateurfotografen geknipst, nichts weniger als eine Phänomenologie der Fotografie.

Das Moment der fotografischen Aufnahme schafft eine Distanz zwischen dem, was das Bild zeigt und dem, was wir selbst nur wenige Sekunden zuvor gesehen haben. Die Wahrnehmung dieser Differenz ist für das Phänomen der Fotografie von zentraler Bedeutung: sie führt zu einem Gefühl von Unbestimmtheit, die man als die Besonderheit des Fotografischen bezeichnen könnte.

"Enigma" untersucht die Auswirkungen dieses rätselhaften Dazwischen, das sich aus der komplexen Interaktion zwischen Fotograf, Gegenstand, Betrachter und Verfahren ergibt.

Die Ausstellung bietet einen befreiten Blick auf einen „reinen“ fotografischen Akt, ohne künstlerische Prätention und historische Vorzeichen, und macht erfahrbar, wie die Fotografie die menschlichen Sinne überwältigen kann anhand der vielen Rätsel, die sie uns aufgibt.

Weitere Informationen finden Sie unter Fotomuseum
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