Dust – ein strahlendes Vermächtnis
Dust – ein strahlendes Vermächtnis
29. März 2016
Der Aralsee I (Offziershäuser), Kasachstan 2011
© Nadav Kander. Courtesy Flowers Gallery
So wurde eine als „Polygon“ (russ. Truppenübungsplatz) bezeichnete Region an der heutigen kasachisch-russischen Grenze zwischen 1949 und 1989 zum Schauplatz eines zynischen Experiments. In diesem Zeitraum wurden hier, auf dem Atomwaffentestgelände Semipalatinsk, mehr als 460 nukleare Bomben gezündet. Zuvor war das militärische Sperrgebiet südlich der Verwaltungsstadt Kurtschatow – benannt nach dem Leiter des sowjetischen Atombombenprojekts Igor Wassiljewitsch Kurtschatow – als unbewohnt deklariert worden.
Tatsächlich untersuchte man die Auswirkungen von Radioaktivität und Verstrahlung auf die lokale Bevölkerung und ihren Lebensraum. Auch die Region um das weiter südlich gelegene Priosersk war ein Versuchsgelände für Kriegswaffen. Heute stehen die Ruinen der zerstörten Gebäude als stumme Zeugen einer erschreckenden Vergangenheit in den verlassenen Landschaften. Kander hat die gespenstischen Orte in ebenso melancholischen wie poetischen Bildern porträtiert und wirft einen Blick auf die zerstörerische Seite der menschlichen Natur.
Weitere Informationen zur Ausstellung in New York gibt es unter: Flowers Gallery
Der Aralsee I (Offziershäuser), Kasachstan 2011
© Nadav Kander. Courtesy Flowers Gallery
Priosersk XIV (I Was Told She Once Held An Oar), Kasachstan 2011
© Nadav Kander. Courtesy Flowers Gallery