Bilder aus der DDR

25. September 2015

Im Willy-Brandt-Haus in Berlin ist vom 25. September bis zum 15. November 2015 die erste umfassende Einzelausstellung der Berliner Fotografin Barbara Köppe zu sehen.
Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus zeigt erstmalig eine Werkschau mit weitgehend unbekannten Arbeiten der Berliner Fotografin, die von der Kuratorin Ursula Röper in den letzten Jahren entdeckt und zugänglich gemacht wurden. Im Zentrum der Ausstellung „Barbara Köppe – Das (de)konstruierte Glück, Fotografien DDR 1964-1990” steht der bis heute unveröffentlichte und umfangreiche Werkzyklus „Frauen-Schönheit-Schicht. Frauen im VEB Kosmetik-Kombinat“. 1988/89 dokumentierte Barbara Köppe den ungeschminkten Alltag der Arbeiterinnen in völlig maroden Betriebsstätten des Kombinats.

Die Letteschülerin Barbara Köppe arbeitete nach dem Mauerbau als freie Fotografin und Fotojournalistin in der DDR zunächst für den Sonntag, die Neue Berliner Illustrierte und FF DABEI, später dann auch für die Künstleragentur der DDR. Ende der 1970er Jahre begann sie sich von diesen Auftragsarbeiten zu lösen und entwickelte eigene Werkgruppen. In ihren Arbeiten setzte sie sich vorwiegend mit der Lebenssituation von Frauen in der DDR auseinander.

Als exzellente Porträtfotografin begegnete sie vielen Künstlerinnen und Künstlern der DDR-Kultur-szene. Einige sehr einfühlsame Porträts von Anna Seghers, Christa Wolf, Erwin Strittmatter, Heiner Müller u.a. werden zu sehen sein. 1986 wurde sie in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. 2007 hörte sie auf zu fotografieren.

In dieser Werkschau wird zum ersten Mal mit ca. 120 s/w Vintage Prints das Lebenswerk von Barbara Köppe in einer Einzelausstellung gewürdigt. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband im Nicolai Verlag Berlin.

Weitere Informationen finden Sie unter Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
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