Zwischen Alltagskorsett und Rollenspiel

1. November 2018

Das Fotografiemuseum FOAM in Amsterdam präsentiert vom 2. November bis zum 16. Dezember 2018 die Serie „Apples for Sale“ von Rebecca Sampson.
Vom 2. November bis zum 16. December 2018 zeigt das FOAM in Amsterdam die Ausstellung Apples for Sale, eine Serie der Fotografin Rebecca Sampson.

In Apples for Sale beleuchtet die deutsch-amerikanische Fotografin das Leben indonesischer Hausmädchen, die in Hongkong als Migranten zweiter Klasse unter prekären Umständen in einer weiblichen Parallelgesellschaft leben. Der Fokus der Auseinandersetzung liegt auf dem Gegensatz zwischen dem uniformen Alltagskorsett, in das die Arbeitsmigrantinnen im Haushalt ihrer Arbeitgeber gezwängt werden und dem Wunsch der jungen Frauen nach Sinn, Bestätigung und der Möglichkeit einer gelebten Individualität.

In einem ausschließlich weiblichen sozialen Umfeld beginnen sie eine Art von Rollenspiel. Die männlichen Rollen werden von Tomboys übernommen – Frauen, die sich maskulin kleiden und geben. Liebevoll zurechtgemachte Puppen ersetzen die fehlenden Kinder. Da die Hausangestellten sich nur an einem Tag in der Woche frei in Hongkong bewegen können, verschiebt sich ihr sozialer und kultureller Raum immer mehr in die virtuelle Welt von Facebook. Dort sind dem individuellen Ausleben ihrer Persönlichkeit keine Grenzen gesetzt.

Die gerade im Kerber Verlag erschienene Publikation ermöglicht dem Betrachter einen 360 Grad-Zugang zu dieser eigenartigen und erschütternden Welt.

Weitere Informationen unter:
Foam Amsterdam
Rebecca Sampson
Kerber Verlag
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