Noctilux 1.2/50 mm

24. Mai 2014

Das erste Asphärenobjektiv
Als Sensation begrüßt, mit staunenswerten Eigenschaften bestückt, kommerziell gefloppt – so erging es dem Noctilux 1.2/50 mm. Gebaut wurde es ab 1966 bis 1975, wobei lediglich 1700 Exemplare hergestellt wurden.

Das erste von drei Noctilux-Modellen bestand aus 6 Linsen, die in 4 Gruppen aufgereiht wurden, wobei zwei der Linsen eine asphärische Oberfläche aufwiesen. Um diese Flächen rechtens polieren zu können, wurde von Leitz eigens eine Spezialschleifmaschine entworfen und gebaut. In komplizierten Versuchen musste dazu eine Diamantspitze entwickelt werden, mit der sich die Form der Asphäre mit 1/1000 mm Toleranz schleifen ließ.

In puncto Performance hat sich die Mühe gelohnt: Das Ziel war, bei schwieriger Beleuchtung ein kontrastreiches Bild mit völliger Reflexfreiheit zu erreichen, und bei Offenblende lieferte das Noctilux 1.2/50 mm ein exzellentes Ergebnis, das jedem anderen Lichtriesen dieser Zeit weit überlegen war.

Letztlich war dieser erste Ausflug in die Asphärenfertigung zu kompliziert und kostspielig, und einige Jahre später entwickelte Walter Mandler das nun wieder rein aus Sphären aufgebaute noch lichtstärkere Noctilux 1/50 mm.
 

Noctilux 1.2/50 mm