Am Schwarzen Meer

Suzan Pektaş

31. Dezember 2018

Für ihre Serie Black Sea kehrte Suzan Pektaş nach fünfundzwanzig Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück: die Küste des Schwarzen Meeres. Auf dem Weg von ihrer Heimat Bulgarien nach Georgien suchte sie nach dem Gefühl, dass sie früher im Sommer hatte, wenn ihr Großvater, ein verhinderter Schauspieler, in der Strandhütte faszinierende Geschichten über kopflose Pferde, hübsche Mädchen und das Meer erzählte.
Für ihre Serie Black Sea kehrte Suzan Pektaş nach fünfundzwanzig Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück: die Küste des Schwarzen Meeres. Auf dem Weg von ihrer Heimat Bulgarien nach Georgien suchte sie nach dem Gefühl, dass sie früher im Sommer hatte, wenn ihr Großvater, ein verhinderter Schauspieler, in der Strandhütte faszinierende Geschichten über kopflose Pferde, hübsche Mädchen und das Meer erzählte.

„Dieses Foto machte ich während einer Reise an die Schwarzmeerküste letzten August. Ich fuhr mit einer Freundin auf der Suche nach einer Fährte, einem Stück aus meiner Kinderzeitdie die Küste entlang. Die gesamte Küstenlinie war von Neubauten übersät, keine Spur mehr von den Wäldern, die sich früher bis zum Meer erstreckten. Es wurde deutlich, dass sich die Gegend in einem aktiven demografischen Wandel befand: Immer mehr Menschen verließen ihre Landhäuser und Bauernhöfe, um in Hochhauswohnungen zu ziehen. Nach einer langen Fahrt über eine Serpentinenstraße kamen wir schließlich an einen Waldabschnitt. Man konnte das Meer durch die Bäume fühlen, bevor man es sah. Das war ein magischer Moment. Wir gingen zum Meer. Es war an diesem Tag regnerisch und windig, wir waren ganz allein am Strand. Ich fand es schön, in ihren Gesten kleine Geschichten zu entdecken. Und plötzlich habe ich diesen Moment eingefangen, der den Augenblick perfekt mit meiner Kindheit verband.“

Zur Kamera:
„Ich habe für diese Serie erstmals mit der M-P 240 gearbeitet. Die Verwendung eines Messsuchers hat meine Arbeit verändert, denn man muss wirklich schnell sein. Er toleriert keine Fehler. Wenn man den Moment verpasst, ist er weg. Ich musste viel üben und das vertiefen. Das ist das Gute am M 240: die Herausforderung, die Dinge im richtigen Moment so zu machen, wie sie sein müssen. Nach vielen Jahren mit einer DSLR-Kamera hat mich Leica diszipliniert und neu geschult. Ich glaube, das hat auch meine Arbeit verbessert. Ihre handliche Größe und vertrautes Aussehen verbesserten auch meine Kommunikation mit den Menschen. Leica schüchtert sie nicht ein, also schauen sie mich stattdessen an, was eine Beziehung erleichtert. Sobald man damit vertraut sind, bietet der Messsucher auch eine vollständige Kontrolle über das Bild. Nicht zuletzt ist es auch eine schöne Kamera. Man hat ein Gefühl des Stolzes, sie zu benutzen.“

Equipment: Leica M-P (Typ 240) mit Summicron-M 1:2/35 Asph
Foto: © Suzan Pektaş

Suzan Pektaş+-

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© private

Die Fotografin mit bulgarischen Wurzeln entwickelte ihre Leidenschaft für visuelle Ausdrucksformen während der Hochschulzeit. Seit 2015 erforscht sie verschiedene Formen der Fotografie am Schnittpunkt von bildender Kunst und Dokumentation. Ihre aktuellen Projekte konzentrieren sich auf die Identität des Individuums in Beziehung zu seiner Umwelt und befassen sich vor allem mit Frauen, städtischer Transformation und Immigration. Pektaş lebt und arbeitet in Istanbul. Mehr

 

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