Wildflowers

Rosem Morton

8. März 2023

Im vergangenen Jahr war Rosem Morton eine der Gewinnerinnen des Leica Women Foto Project Awards (LWFPA), der auch in diesem Jahr pünktlich zum Weltfrauentag wieder verliehen wird. Ein Anlass für ein Gespräch über Frauen in der Fotobranche und weibliche Vorbilder.
LFI: Was hat sich verändert, seit Sie den LWFPA im vergangenen Jahr gewonnen haben?
Rosem Morton:
Seit der Auszeichnung im letzten Jahr habe ich mehr Vertrauen in meine Arbeit und meine Praxis gewonnen. Der Preis war eine zusätzliche Ermutigung für mich, den Sprung zu wagen und meinen Job als Krankenschwester aufzugeben, um mich ganz auf meine Fotografie und meine Projekte zu konzentrieren.

Warum ist es wichtig, dass es Preise wie diesen gibt?
In einer Branche, die immer noch überwiegend von Männern dominiert wird, sind Auszeichnungen wie der Leica Women Foto Project Award eine Möglichkeit, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu überbrücken. Ich schätze es auch sehr, dass man durch diese Auszeichnungen ein anderes Publikum erreicht. Ich fühle mich geehrt, dass meine Arbeit, insbesondere mein Projekt Wildflower, mehr Menschen erreichen kann.

Sie haben eine Leica SL-2 gewonnen. An welchem Projekt haben Sie mit der neuen Kamera gearbeitet?
Ich benutze meine Leica SL-2, um mein Projekt Wildflower fortzusetzen – meine Auseinandersetzung mit dem Leben nach einem Trauma, das ich mithilfe von Bildpaaren und Tagebucheinträgen festhalte. Ich hoffe, dass ich die Betrachter dazu ermutigen kann, sich auf sinnvolle Gespräche darüber einzulassen, was es bedeutet, ein Überlebender oder ein Verbündeter von Überlebenden zu sein. Die SL-2 liegt fantastisch in der Hand, und ihre Verarbeitungsqualität erweckt Vertrauen; das Highlight ist für mich jedoch der große, helle Sucher.

Zum Internationalen Frauentag: Welche Frauen bewundern Sie?
Ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, mithilfe der Fotografie Traumazyklen zu konfrontieren und anzugehen. Ich bewundere die Frauen auf der ganzen Welt, die auf ihre eigene Weise dazu beigetragen haben. Gemeinsam durchbrechen wir Zyklen und unterstützen uns gegenseitig – und das ist eine schöne Sache, die wir am Internationalen Frauentag feiern. Ich fühle auch große Bewunderung für meine Mutter, Rose. Sie hat sich auf das Wagnis eingelassen und Opfer gebracht, um ihre Familie in die USA zu holen. Sie hat ihre Träume geopfert, damit ich träumen konnte. Das liegt mir sehr am Herzen.
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Rosem Morton

Rosem Morton+-

RMorton_Headshot_1
© Rosem Morton

Geboren und aufgewachsen auf den Philippinen, lebt sie heute in Baltimore, Maryland. Sie ist National Geographic Explorer, Stipendiatin der International Women’s Media Foundation und We, Women Photo Artist. Ihr Projekt !Wildflower! wurde mit dem Visa d’or Award 2020 bei Visa pour l’image in Perpignan ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der New York Times, in National Geographic, der Washington Post und im Wall Street Journal veröffentlicht. Mehr

1/3
1/3

Wildflowers

Rosem Morton