„Das ist meine jüngste Strecke. Sie heißt Colorless and Tasteless. Seit ich in Kunstmuseen arbeite, hat sich meine Wahrnehmung ziemlich verändert. Ich fotografiere jetzt lieber Stillleben und Räume. Es macht mir Spaß, Bilder zusammenzustellen, die eher unbedeutend oder gar inhaltslos wirken. Meiner Meinung nach nehmen viele Fotografen das Thema an sich und die Ausgestaltung zu wichtig. Für mich kann ein Bild von gröberer Natur, unperfekter Schärfe oder eher uninteressantem Material sogar mehr Emotionen transportieren. Obwohl meine Serie Colorless and Tasteless heißt, kommt darin mein liebevoller Blick auf die Welt zum Ausdruck.“
Erfahren Sie mehr über Jing Huangs Bilder in dem Portolio Poesie des Alltags, das in der LFI 06/2015 erschienen ist.
Erfahren Sie mehr über Jing Huangs Bilder in dem Portolio Poesie des Alltags, das in der LFI 06/2015 erschienen ist.

Dieses Bild ist in einem alten Restaurant in Shenzhen aufgenommen, das schon seit 20 Jahren existiert, es heißt Indonesia Seafood Restaurant. Es liegt auf meinem Arbeitsweg. Das Restaurant und auch die Firma, für die ich arbeite, liegen beide in der Shenzhen Overseas Chinese Town (OCT). Das ist eine stadtähnliche Gegend mit Wohnhäusern, Parks, Einkaufszentren, Hotels, Theatern und Kunstmuseen.

Das hier ist ein Staudamm in einem Vorort von Guangzhou. Guanghzhou hat ein gut ausgebildetes Netz an Wasserstraßen, was es für die Besiedelung schon immer attraktiv gemacht hat. An den Ufern reiht sich ein Dorf an das nächste, in denen viele Leute dem Landleben frönen. Einmal wollte ich ein Erholungswochenende in einem Dorf verbringen. Als ich auf einem Damm lief, entdeckte ich ein Leck, das die Dörfler mit Steinen repariert hatten, aber das Wasser spritzte trotzdem nach allen Seiten.

Das ist der Eingang des Guangdong Contemporary Art Centers. Es ist in einer ehemaligen Textilfabrik untergebracht. Früher lag es vor den Toren der Stadt, jetzt ist hier das Stadtzentrum. Neben den Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst haben sich in dem Gebäude immer mehr Coffeeshops und Designagenturen angesiedelt. In Industrielofts zu arbeiten, ist hier sehr beliebt.

Momentan arbeite ich auch im OCT Contemporary Art Terminal, der auch in einem Loft untergebracht ist. In dem Gebäude wurden früher Fernseher hergestellt. OCT besitzt das ganze Haus. Die Sommer- und die Winterzeit regen meine Kreativität an. Dann kann ich besser fotografieren. Gewöhnlich bin ich im Frühling und im Herbst immer etwas müde.

Das ist mein Arbeitsplatz in der OCT Art and Design Gallery. Dieses Bild ist entstanden, als ich dort gerade erst angefangen hatte. Unten gab es eine Modenschau, also habe ich mir einen Fruchtsaft geholt und zugeschaut.

Im Shenzhen OCT sind drei Kunstmuseen beheimatet. Rund um die Gebäude befindet sich ein großer Garten mit vielen Bäumen. Ich habe die Hand meiner Freundin fotografiert. Sie ist sehr lebhaft und ich fotografiere sie oft. Als wir in dem Garten spazieren gingen, sprang sie plötzlich auf und versuchte die Luftwurzeln eines Banyanbaums zu fangen. Genau in diesem Moment drückte ich auf den Auslöser.
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