Diane

Frédéric Stucin

11. August 2017

Mit größter Sorgfalt hat sich die Porträtierte vorbereitet. Alles muss perfekt zum eigentlichen Highlight des Auftritts passen: der Kopfbedeckung. Frédéric Stucin war nicht auf einer Modenschau unterwegs, sondern bei einem der wichtigsten Pferderennen in Frankreich.
Ein ganz besonderer Tag: Mit größter Sorgfalt hat sich die Porträtierte vorbereitet. Vermutlich ist jedes Detail aufeinander abgestimmt, Make-up, Kleidung, Schmuck – alles muss perfekt zum eigentlichen Highlight des Auftritts passen: der Kopfbedeckung. In diesem Fall eine kleine Samtkappe mit einem auffälligen schwarzen Tupfenschleier.

Frédéric Stucin war nicht auf einer Modenschau unterwegs, sondern bei einem der wichtigsten Pferderennen in Frankreich. Bereits seit 1843 ist der Prix de Diane auf der Galopprennbahn von Chantilly, knapp 40 km von Paris entfernt, nicht nur ein reitsportliches, sondern auch ein gesellschaftliches und damit zwangsläufig auch ein modisches Großereignis. Der Fotograf mischte sich unter die etwa 30.000 Gäste und suchte nach den interessantesten Hutträgern: „Ich wählte die Personen nach dem Hut aus, aber vor allem auch nach dem Gesicht, dem Blick. Personen, die ich interessant fand, habe ich um ein Porträt gebeten. Es war reiner Instinkt.“

Die eigentliche Aufnahme musste dann sehr schnell erfolgen, meist dauerte es nur wenige Minuten bis das Porträt im improvisierten Freilichtstudio fotografiert war: „Ich hatte nur einen weißen Hintergrund, als Blitz einen Profoto B1 und eine Beauty Dish. Ich fotografierte mit einer Leica S007 und einem Apo-Macro-Summarit-S 1.2.5/120 mm. Es war ganz einfach, die Leute in mein Freiluftstudio zu bekommen. Sie waren glücklich, mitspielen zu können, um für einen Moment ein Star zu sein“, erinnert sich Stucin.

So entstand auf dieser Modesafari eine ganz besondere Porträtserie. Die Frage, wie viel typisch Französisches sich in den Motiven entdecken lässt, beantwortet der Fotograf sehr charmant mit einer Gegenfrage: „Ich denke, das müssen Sie mir beantworten …“

Mehr Anschauungsmaterial finden Sie in der LFI 6/2017.

Frédéric Stucin+-

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© Frédéric Stucin

Geboren 1977 in Nizza, lebt Stucin heute in Paris. Studium der Fotografie an der École nationale supérieure Louis-Lumière. 2002 begann er, als Pressefotograf zu arbeiten; es entstanden zahlreiche Porträts von Künstlern, Autoren und Politikern. Seine Serie La Source ist 2021 im Verlag Maison CF als Buch erschienen. Stucin wird von der Pariser Galerie Clémentine de la Féronnière und der Agentur Pasco & Co vertreten. Mehr