Das Ernst Leitz Museum – Neueröffnung im Leitz-Park

25. Juni 2019

Am 27. Juni öffnete das Ernst Leitz Museum in Wetzlar offiziell seine Türen. Den Auftakt bildet eine große Retrospektive zu Dr. Paul Wolff und Alfred Tritschler. Den beiden Pionieren der Leica-Fotografie wird in Wetzlar auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Platz für eine umfangreiche historisch-kritische Werkschau geboten.
Am 27. Juni öffnete das Ernst Leitz Museum in Wetzlar offiziell seine Türen. Den Auftakt bildet eine große Retrospektive zu Dr. Paul Wolff und Alfred Tritschler. Den beiden Pionieren der Leica-Fotografie wird in Wetzlar auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Platz für eine umfangreiche historisch-kritische Werkschau geboten. In unserem Interview spricht der Museumsdirektor Reiner Packeiser über seine Arbeit.

LFI: Was reizt Sie an der Planung für das Museum besonders?
Reiner Packeiser: Leica ist ein Mythos. Vor allem reizt mich die Aufbauarbeit an diesem Ort. Außerdem mag ich Fotografie, denn ein gutes Foto hat die Kraft zu berühren. Das Museum verfügt über fantastische Ausstellungsräume und der Leitz-Park bietet Besuchern viele Möglichkeiten für unterschiedliche Erlebnisse. Wir verfügen über ein wunderbares Unternehmensarchiv sowie eine umfangreiche Sammlung an Fotografien. Wir wollen hier ein Museum mit internationaler Strahlkraft aufbauen.

Was muss das Ernst Leitz Museum leisten, um nicht als reines Unternehmensprojekt gesehen zu werden?
Das Ernst Leitz Museum bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Unternehmensmuseum und Fotomuseum. Es befasst sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Fotografie. Ich glaube, Besucher erwarten von uns zu Recht eine vielseitige Arbeit: Fotografie-Ausstellungen genauso wie Projekte zur Unternehmensgeschichte oder zu technischen Aspekten der Fotografie. Ein Teil der Präsentationen wird also sehr firmenspezifische Inhalte zeigen. Andere Ausstellungen, das sind eher die fotografischen Themen, wollen wir mit Museumspartnern koproduzieren und anderen Museen als Wanderausstellung zur Verfügung stellen.

Generell, wozu soll ein gutes Museum heutzutage verführen?
Es gibt ja die klassische Museumsdefinition vom ICOM, dem International Council of Museums. Da dreht es sich um Begrifflichkeiten wie Beschaffen, Bewahren, Erforschen, Bekanntmachen und Ausstellen. Das ist wichtig. Gerade heute im digitalen Zeitalter kommen die Menschen ins Museum, um die einzigartige Aura des „Echten“ zu erleben. Wir wollen nicht nur die Objekte ausstellen, sondern Geschichten erzählen und die Geschichten hinter den Kameras und Bildern zeigen.

Welchen Anteil wird das Leica Archiv im Museum haben?
Viele Besucher im Leitz-Park wollen Leica Technik und Geschichte sehen. Diesem Bedürfnis wollen wir entgegenkommen. Dann ist es wichtig, historische Dokumente und Unterlagen zu präsentieren. Es gibt fantastisches Material in unserer Sammlung und im Archiv: historische Kameras und Zubehör, Broschüren, Publikationen, Vintage Prints von Fotografien, Filme und vieles mehr.
(Interview: Inas Fayed, Ulrich Rüter)

Lesen das gesamte Interview in LFI 3/2019.
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