Mit einer zweiten Auswahl setzen wir die Reihe der Buchempfehlungen unserer Redaktion fort, um der Vielfalt an Bildbänden und Verlagen am Jahresende ein breiteres Forum zu geben. In der heutigen Folge zieht sich die Entdeckungsreise wieder quer durch die Welt. Ob Impressionen aus Kuba oder Afrika, Aufnahmen aus dem Libanon oder den USA, ob der menschenleere Flughafen in Frankfurt am Main oder das pralle Leben auf den Straßen von Los Angeles: Die Fotografen und Fotografinnen haben spannende Augenblicke und berührende Momente der Gegenwart zusammengestellt.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Ergänzen Ihrer Fotobuch-Bibliotheken oder beim Verschenken.
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Figueredo, Los Cubanos
Einblicke und Geschichten aus persönlicher Perspektive: Der deutsche Fotograf Volker Figueredo Véliz (*1953) lernte die karibische Insel nicht einfach als Urlauber kennen und lieben, sondern er verbrachte in Havanna einen großen Teil seines Lebens. Mit seiner Leica fand er immer wieder Momente, die für Kuba typisch sind, aber von Urlaubern und Besuchern nur selten gesehen werden. Durch seine familiären Verbindungen – er ist mit einer Kubanerin verheiratet – war es ihm sehr viel leichter möglich, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, und er bekam Zugang zu einer Welt hinter den Kulissen des Urlaubslandes, zum Alltag der Menschen, zu ihren Freuden. Der Fotograf hat sich ganz bewusst für Schwarzweiß entschieden, vielleicht bleiben seine starken Porträts daher umso mehr in Erinnerung.

Mario Marino, Gesichter Afrikas
Reisen und Fotografieren gehören bei dem in Österreich geborenen und in Deutschland lebenden Fotografen (*1967) untrennbar zusammen. Auf acht Touren erkundete er zwischen 2011 und 2018 faszinierende Gegenden Afrikas, die als Wiege der Menschheit gelten: Im südwestlichen Teil Äthiopiens fotografierte er die Ethnien der Boorana-Oromo und Arbore, der Karo, Mursi und Surma sowie der Hamar. Auch im Norden Kenias, im Samburu County, entstanden beeindruckende Porträts und Serien, die vom Alltag, von Ritualen, aber auch von besonderen Momenten der Menschen berichten. Die Bildästhetik des Fotografen lebt insbesondere bei den intensiven Porträts von formaler Strenge, entwickelt bei den Serien aus Kenia aber auch einen stark erzählerischen Stil. Seine Aufnahmen zeigen eine traditionelle Welt, die sich rasant verändert und in wenigen Jahren in dieser Form nicht mehr zu finden sein wird.

Rania Matar, She
Aktfotografie aus weiblicher Perspektive: sinnlich, geheimnisvoll, stilvoll. Die Fotokünstlerin und Musikerin (*1974), die sich seit etwa fünf Jahren ganz auf die weibliche Aktfotografie konzentriert, versteht es, den Betrachter für einen Moment die Gegenwart vergessen zu lassen und ihn in eine aufregende Welt zu ent- und verführen. Oft fühlt man sich in die Ära der Belle Époque zurückversetzt, wenn sich in sanften, pudrigen Farben und stimmungsvollem Licht die porträtierten Frauen in exquisiten Interieurs und sinnlichen Posen glamourös präsentieren. Doch die Fotografin überzeugt auch in reduzierten Aktaufnahmen, in denen sie sich ganz auf den weiblichen Körper konzentriert. Seit ein paar Jahren hat Trumpp mit ihren Aufnahmen in Ausstellungen für Aufsehen gesorgt; ihr erster großformatiger Bildband gibt nun auch in Buchform Einblick in ihre erotischen Fantasien.

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