In den letzten Monaten des Jahres erhöht sich regelmäßig noch einmal die Zahl der Neuerscheinungen. Auch auf unseren Redaktionstischen wachsen dann die Stapel bemerkenswerter Bildbände. Eine kleine Auswahl stellen wir hier in zwei Folgen vor.
Ob dramatische Reportagefotografie, pralle Street Photography, opulente Stillleben oder sensible Akte: Was alle verbindet, ist ihre fotografische Neugier und ihre Leidenschaft. Alle Bildbände sind beste Beispiele für die unterschiedlichen Themen, aber vor allem für die Vielfalt der unterschiedlichen Bildsprachen. Wir laden zu einer Entdeckungsreise ein, und ganz bestimmt lassen sich noch Anregungen und Vorschläge für ein paar Weihnachtsgaben finden.
Ob dramatische Reportagefotografie, pralle Street Photography, opulente Stillleben oder sensible Akte: Was alle verbindet, ist ihre fotografische Neugier und ihre Leidenschaft. Alle Bildbände sind beste Beispiele für die unterschiedlichen Themen, aber vor allem für die Vielfalt der unterschiedlichen Bildsprachen. Wir laden zu einer Entdeckungsreise ein, und ganz bestimmt lassen sich noch Anregungen und Vorschläge für ein paar Weihnachtsgaben finden.





Wolfgang Zurborn, Play Time
Das pralle Leben: Der neue Bildband des Kölner Fotografen (*1956) mit Motiven aus den Jahren 2015 bis 2019 entführt in eine eigenwillige, skurrile und oft knallbunte Bilderwelt, in der die Szenen und Objekte scheinbar aus dem Lot geraten sind und das pure Chaos regiert. Typisch für ihn ist dabei die fotografische Fragmentierung der Welt: Radikale Ausschnitte, überraschende Kompositionen, verwirrende Spiegelungen oder ungewöhnliche Perspektiven bestimmen seine Aufnahmen. Titelgebend für das Buch ist ein Film von Jacques Tati, den Zurborn bereits in seiner Studienzeit für sich entdeckte. Mit seinem humorvollen und zugleich kritischen Blick auf die Alltagswelt mit all ihren Widersprüchlichkeiten ist er eine große Quelle der Inspiration für ihn. Weniger in der Zuspitzung auf eine Pointe als vielmehr im Zusammenspiel der verschiedenen Bildebenen. Ein wunderbarer Surrealismus – gefunden im Alltag.

Ed Kashi, Abandoned Moments
Das neue Buch des amerikanischen Fotografen erzählt von der Energie des Augenblicks und den chaotischen Herausforderungen des Lebens. Der Fotojournalist und Filmemacher Ed Kashi (*1957) fotografiert seit über 40 Jahren. Charakteristisch für seine Bildgeschichten mit intensiven und oft schonungslosen Arbeiten, die sich der Dokumentation von sozialen und politischen Themen widmen, sind sein einfühlsames Auge und die anteilnehmende Beziehung zu seinen Protagonisten. Die hier zusammengetragene Bildersammlung aus vier Jahrzehnten zeigt flüchtige, aber einmalige Momente voll überbordender Energie. Wenn Geometrie, Stimmung und Gelegenheit zusammenfließen und daraus ohne Absicht etwas Neues entsteht, tritt dank der magischen erzählerischen Kraft der Fotografie ungeplant das Wesentliche zutage. Im Gegensatz zum sonst journalistischen Ansatz des Fotografen überlässt sich Kashi in diesem Buch ganz der ungezähmten Energie des Augenblicks.

Tina Trumpp, Verführungen/Shades of Sensuality
Aktfotografie aus weiblicher Perspektive: sinnlich, geheimnisvoll, stilvoll. Die Fotokünstlerin und Musikerin (*1974), die sich seit etwa fünf Jahren ganz auf die weibliche Aktfotografie konzentriert, versteht es, den Betrachter für einen Moment die Gegenwart vergessen zu lassen und ihn in eine aufregende Welt zu ent- und verführen. Oft fühlt man sich in die Ära der Belle Époque zurückversetzt, wenn sich in sanften, pudrigen Farben und stimmungsvollem Licht die porträtierten Frauen in exquisiten Interieurs und sinnlichen Posen glamourös präsentieren. Doch die Fotografin überzeugt auch in reduzierten Aktaufnahmen, in denen sie sich ganz auf den weiblichen Körper konzentriert. Seit ein paar Jahren hat Trumpp mit ihren Aufnahmen in Ausstellungen für Aufsehen gesorgt; ihr erster großformatiger Bildband gibt nun auch in Buchform Einblick in ihre erotischen Fantasien.

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