UNSERE WEBSITES
Deutsch
Warenkorb
Artikel hinzugefügt
Zur Kasse

PUBLIKATION

13.12.2021

|
Share:
In den letzten Monaten des Jahres erhöht sich regelmäßig noch einmal die Zahl der Neuerscheinungen. Auch auf unseren Redaktionstischen wachsen dann die Stapel bemerkenswerter Bildbände. Eine kleine Auswahl stellen wir hier in zwei Folgen vor.
Ob dramatische Reportagefotografie, pralle Street Photography, opulente Stillleben oder sensible Akte: Was alle verbindet, ist ihre fotografische Neugier und ihre Leidenschaft. Alle Bildbände sind beste Beispiele für die unterschiedlichen Themen, aber vor allem für die Vielfalt der unterschiedlichen Bildsprachen. Wir laden zu einer Entdeckungsreise ein, und ganz bestimmt lassen sich noch Anregungen und Vorschläge für ein paar Weihnachtsgaben finden.
Vera Mercer, Crab, Paris 2018 © Vera Mercer
Vera Mercer, New Works. Hg. von Matthias Harder, mit Texten von Sergio Fabio Berardini und Matthias Harder. 96 Seiten, 40 Farb- und Schwarzweiß-Abb. 24,0 x 28,0 cm, Deutsch/Englisch. DCV Verlag

Vera Mercer, New Works

Großartige Stillleben nach allen Regeln der Kunst: Der neue Bildband der in Berlin geborenen Fotografin (*1936) feiert noch einmal mehr ihre Lust am Kulinarischen und der Inszenierung aufwendiger Tableaus. Bis ins letzte Detail komponiert Mercer in ihren Häusern in Paris und Omaha die Arrangements aus Blumen, Früchten, Meerestieren, Silberbesteck, Gläsern und Vasen. Mit diesen üppigen, neobarocken Stillleben sorgt sie seit mehr als zehn Jahren international für Furore. Einige der neuesten Kreationen fallen etwas morbider und düsterer aus, insbesondere wenn sie das historische Platindruckverfahren nutzt. Neben diesen delikaten Schwarzweißbildern strahlen die farbigen Stillleben dabei umso mehr. Formal sind ihre Bilder Jagdstillleben oder flämischen Küchenstücken des 17. Jahrhunderts nicht unähnlich, doch in der zeitgenössischen Fotografie sind sie unvergleichlich. Ein Augenschmaus!
Untitled © Wolfgang Zurborn
Wolfgang Zurborn, Play Time. Mit Zitaten von und über Jacques Tati. 272 Seiten + Beiheft mit einem Gespräch zwischen Wolfgang Zurborn und Bill Kouwenhoven. 220 Farb- und 20 Schwarzweißabb. 21,5 × 28 cm. Deutsch/Englisch. Fotohof Edition

Wolfgang Zurborn, Play Time

Das pralle Leben: Der neue Bildband des Kölner Fotografen (*1956) mit Motiven aus den Jahren 2015 bis 2019 entführt in eine eigenwillige, skurrile und oft knallbunte Bilderwelt, in der die Szenen und Objekte scheinbar aus dem Lot geraten sind und das pure Chaos regiert. Typisch für ihn ist dabei die fotografische Fragmentierung der Welt: Radikale Ausschnitte, überraschende Kompositionen, verwirrende Spiegelungen oder ungewöhnliche Perspektiven bestimmen seine Aufnahmen. Titelgebend für das Buch ist ein Film von Jacques Tati, den Zurborn bereits in seiner Studienzeit für sich entdeckte. Mit seinem humorvollen und zugleich kritischen Blick auf die Alltagswelt mit all ihren Widersprüchlichkeiten ist er eine große Quelle der Inspiration für ihn. Weniger in der Zuspitzung auf eine Pointe als vielmehr im Zusammenspiel der verschiedenen Bildebenen. Ein wunderbarer Surrealismus – gefunden im Alltag.
Belutschistan, Pakistan, 1998. Trans-Performer auf dem Sibi Mela Camel Festival, © Ed Kashi
Ed Kashi, Abandoned Moments: A Love Letter to Photography. Texte von Ed Kashi, Alison Nordström. 136 Seiten, 42 Farb- und 26 Schwarzweißabb., 30 × 24 cm, Englisch. Kehrer

Ed Kashi, Abandoned Moments

Das neue Buch des amerikanischen Fotografen erzählt von der Energie des Augenblicks und den chaotischen Herausforderungen des Lebens. Der Fotojournalist und Filmemacher Ed Kashi (*1957) fotografiert seit über 40 Jahren. Charakteristisch für seine Bildgeschichten mit intensiven und oft schonungslosen Arbeiten, die sich der Dokumentation von sozialen und politischen Themen widmen, sind sein einfühlsames Auge und die anteilnehmende Beziehung zu seinen Protagonisten. Die hier zusammengetragene Bildersammlung aus vier Jahrzehnten zeigt flüchtige, aber einmalige Momente voll überbordender Energie. Wenn Geometrie, Stimmung und Gelegenheit zusammenfließen und daraus ohne Absicht etwas Neues entsteht, tritt dank der magischen erzählerischen Kraft der Fotografie ungeplant das Wesentliche zutage. Im Gegensatz zum sonst journalistischen Ansatz des Fotografen überlässt sich Kashi in diesem Buch ganz der ungezähmten Energie des Augenblicks.
Utopia, Stuttgart 2018 © Tina Trumpp
Tina Trumpp, Verführungen/Shades of Sensuality. 208 Seiten, 180 Farb- und Schwarzweißabb. 27,9 × 34,6 cm. Englisch/Deutsch. teNeues Media

Tina Trumpp, Verführungen/Shades of Sensuality

Aktfotografie aus weiblicher Perspektive: sinnlich, geheimnisvoll, stilvoll. Die Fotokünstlerin und Musikerin (*1974), die sich seit etwa fünf Jahren ganz auf die weibliche Aktfotografie konzentriert, versteht es, den Betrachter für einen Moment die Gegenwart vergessen zu lassen und ihn in eine aufregende Welt zu ent- und verführen. Oft fühlt man sich in die Ära der Belle Époque zurückversetzt, wenn sich in sanften, pudrigen Farben und stimmungsvollem Licht die porträtierten Frauen in exquisiten Interieurs und sinnlichen Posen glamourös präsentieren. Doch die Fotografin überzeugt auch in reduzierten Aktaufnahmen, in denen sie sich ganz auf den weiblichen Körper konzentriert. Seit ein paar Jahren hat Trumpp mit ihren Aufnahmen in Ausstellungen für Aufsehen gesorgt; ihr erster großformatiger Bildband gibt nun auch in Buchform Einblick in ihre erotischen Fantasien.
Ein Mitglied der MS-13, 27 Jahre alt, Strafvollzugszentrum Chalatenango, © Tariq Zaidi
Tariq Zaidi, Sin Salida. 160 Seiten, 69 Farbabb., 20 × 27,2 cm, Englisch. Gost

Tariq Zaidi, Sin Salida

Eine lebensgefährliche Reportage: Sin Salida (Kein Ausweg) ist das Ergebnis von mehr als drei Jahren Recherche, Planung und fotografischer Arbeit. Der in London lebende Fotograf dokumentiert die verheerenden Einwirkungen auf die Gesellschaft in El Salvador durch die berüchtigte Bande Mara Salvatrucha (MS-13) und die mit ihr rivalisierende Gang Barrio 18. Die Mordrate des Landes gehört nach wie vor zu den höchsten auf der Welt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm: In den von Gangs kontrollierten Regionen leben die Menschen in ständiger Angst, staatlicher Schutz ist kaum vorhanden. Morde, Entführungen, Erpressung, Todesdrohungen gehören zum Alltag. Dem vielfach ausgezeichneten Fotografen gelang ein schonungsloses Porträt aus der gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage in San Salvador. Starke, mutige Bilder und wichtiges Zeugnis eines engagierten Bildjournalisten.
Link teilen:
via E-Mail Mail
BLEIBEN SIE AUF DEM LAUFENDEN MIT DEN LFI NEWS CHANELS: LFI APP ZUM DOWNLOAD:
lfi
auf facebook
lfi
newsletter
lfi
app
Schließen