Jeanne Taris begleitet seit 2016 eine der größten Roma-Population in der Innenstadt von Perpignan fotografisch. Im Gespräch über ihr Langzeitprojekt Les gitans de Perpignan sticht besonders die Rolle der Frauen in dieser Gemeinschaft hervor.
Die Geschlechterrollen sind sehr konservativ definiert: Frauen werden früh verheiratet, bekommen bald Kinder und gehen regelmäßig in die Kirche. Von diesem vorgezeichneten Weg abzuweichen, ist kaum möglich. Verstößt ein Mädchen gegen die strengen Regeln, schließt es die Gemeinschaft aus. Männer hingegen machen Geschäfte, dürfen Auto fahren, rauchen, mehrere Frauen gleichzeitig haben und sind oft gewalttätig.
Diese Rollenverteilung wird schon den ganz Kleinen mitgegeben: Väter sind stolz, wenn ihre minderjährigen Söhne Bier trinken und rauchen. Überhaupt gibt es für die Kleinen kaum Regeln: Sie bestimmen, wie lange sie wach bleiben und ob sie in die Schule gehen oder nicht. Auch die stark geschminkten Gesichter, die hohen Absätze und engen Kleider der Frauen zu den Feierlichkeiten haben einen ernsten Hintergrund: Da es ihnen sonst nie erlaubt ist, sich allein mit Männern zu treffen oder umzugehen, ist es ihre einzige Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Was in unseren Augen übertrieben wirkt, ist für die Roma-Frauen unerlässlich. (dek)
Alle Bilder auf dieser Seite © Jeanne Taris
Equipment: Leica Q mit Summilux 1:1.7/28 Asph
Den ganzen Artikel mit noch mehr Bildern Les Gitans de Perpignan finden Sie in der LFI 7/2019.
Die Geschlechterrollen sind sehr konservativ definiert: Frauen werden früh verheiratet, bekommen bald Kinder und gehen regelmäßig in die Kirche. Von diesem vorgezeichneten Weg abzuweichen, ist kaum möglich. Verstößt ein Mädchen gegen die strengen Regeln, schließt es die Gemeinschaft aus. Männer hingegen machen Geschäfte, dürfen Auto fahren, rauchen, mehrere Frauen gleichzeitig haben und sind oft gewalttätig.
Diese Rollenverteilung wird schon den ganz Kleinen mitgegeben: Väter sind stolz, wenn ihre minderjährigen Söhne Bier trinken und rauchen. Überhaupt gibt es für die Kleinen kaum Regeln: Sie bestimmen, wie lange sie wach bleiben und ob sie in die Schule gehen oder nicht. Auch die stark geschminkten Gesichter, die hohen Absätze und engen Kleider der Frauen zu den Feierlichkeiten haben einen ernsten Hintergrund: Da es ihnen sonst nie erlaubt ist, sich allein mit Männern zu treffen oder umzugehen, ist es ihre einzige Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Was in unseren Augen übertrieben wirkt, ist für die Roma-Frauen unerlässlich. (dek)
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