Water Works

11. Mai 2015

Am 14. Mai 2015 eröffnet die Leica Galerie L.A. die Ausstellung Water Works mit Fotografien von Yariv Milchan. Ein Gespräch über seine Intention, das Mischen von Schwarzweiß- und Farbfotografien und über die Kraft der Natur.
Am 14. Mai 2015 eröffnet die Leica Galerie L.A. die Ausstellung Water Works mit Fotografien von Yariv Milchan. Mit seinen Bildern bringt Milchan seine Naturverbundenheit zum Ausdruck – menschliche Einflüsse sind lediglich Fragmente seiner Kompositionen. Egal ob in Farb- oder Schwarzweißaufnahmen, die Schönheit der Natur liegt klar im Fokus von Water Works.
Parallel zeigt die Leica Galerie L.A. Persönlichkeiten von Steffen Keil. Beide Ausstellungen sind vom 14. Mai bis zum 14. Juni 2015 zu sehen. Ein Gespräch mit Yariv Milchan über seine Intention, das Mischen von Schwarzweiß- und Farbfotografien und über die Kraft der Natur:


In Ihrer Serie Water Works sehen wir kraftvolle Natur, Himmel und Wasser dominieren die Komposition. Menschen oder die Spuren menschlicher Zivilisation erscheinen, wenn überhaupt, nur als kleine Details. Welche Intention steht hinter dieser Serie?

Ich habe schon immer sehr auf mein Umfeld geachtet und versucht, manche Dinge anders als gewöhnlich zu sehen. Jeder Moment ist einzigartig. Unwiederholbar. Um uns herum ist alles in einem konstanten Entwicklungsprozess begriffen, wenn man nicht aufpasst, kann man schnell etwas verpassen. In dieser sich rasant entwickelnden Welt hat der Kontakt zur Natur schon etwas von Selbstfindung, die Natur rückt uns wieder ins rechte Licht. Die Kräfte der Natur sind beindruckend – fast wirken sie übernatürlich… Und ganz unbewusst sind es diese Kräfte, auf die ich mich mit meinen Fotos beziehe. Ich ziehe nicht mit dem Ziel los, rund um dieses Thema eine Serie zu fotografieren. Aber beim Sichten meiner Bilder fielen mir einige Gemeinsamkeiten auf. Man kann also nicht von einem beabsichtigten Ergebnis sprechen. Instinktiv ist hier vielleicht das bessere Wort.


In manchen Ihrer Bilder verschwinden die Details fast vollständig, eher abstrakte Kompositionen aus Farbe, Licht und Schatten, oben und unten entstehen. Es geht nicht darum, die Realität zu dokumentieren, sondern um Empfindungen, den Eindruck einer überwältigenden Natur. Nähern Sie sich hierbei auch emotional dem Thema oder haben Sie eine bestimmte Botschaft die Sie durch Ihre Fotografie transportieren wollen?

Ich habe meine Leica immer dabei. Ich gehe also ohne klar definiertes Ziel vor die Tür, denn ich weiß ja nie, was ich zu sehen bekomme. Beim Fotografieren handle ich eher emotional, es geht mir darum, wie sich ein Bild anfühlt. Meine Fotografie ist also keine rationale Entscheidung darüber, ob ich mit meinen Bildern etwas sagen möchte. Wenn mich etwas bewegt, fotografiere ich es. Manche Bilder lüften ihr Geheimnis auch erst im Nachhinein. Meist weiß ich bei jedem Foto, warum ich es aufnehme, aber es gibt auch Bilder, bei denen ich es erst später begreife.


Lieben Sie Wasser oder fürchten Sie es?

Haha! Ich liebe Wasser!


Sie mischen Farb- und Schwarzweißaufnahmen. Entscheiden Sie sich bewusst vor jeder Aufnahme für oder gegen Farben?

Das ist eine gute Frage, denn ich fotografiere mit der Leica M und mit der M Monochrom. Da die Monochrom bekannterweise nur Schwarzweißaufnahmen macht, ist Farbe keine Option, wenn ich diese Kamera wähle. Es gibt Phasen, in denen ich mich nur nach Schwarzweiß fühle. Generell kann ich sagen, dass ich im Moment der Aufnahme weiß, dass sie schwarzweiß wird. Die Verwendung von Farbe ist für mich spezieller. Es geht dabei nicht einfach nur darum, dass es sich um eine Farbaufnahme handelt, Farben müssen ein Bild bereichern. Die Aufnahme des gelben Schlauchbootes auf See („All alone“) würde sich in Schwarzweiß zum Beispiel komplett anders anfühlen. Sie würde deutlich an Stärke verlieren.


Welche Kameras und Objektive haben Sie verwendet?

Ich fotografiere mit Leicas M-System. Ich benutze die Leica M (Typ 240) und die Leica M Monochrom und ich liebe beide! Ich habe immer eine von beiden dabei. Ich denke, die meisten meiner Freunde haben mich nie ohne Leica gesehen. Hauptsächlich benutze ich vier Objektive: Das APO-Summicron-M 1:2/50 mm Asph, das Summicron-M 1:2/28 mm Asph, das Summilux-M 1:1.4/35 mm Asph und das Summicron-M 1:2/35 mm.
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