Frühe Arbeiten mit der Leica

Guy Bourdin

15. Januar 2018

Guy Bourdin, der heute vor allem für seine Farbbilder bekannt ist, startete seine Karriere in den frühen 1950er Jahren in Schwarz-Weiß. Ein Interview mit Shelly Verthime, der Nachlassverwalterin von Guy Bourdin, Herausgeberin des Fotobuches „Guy Bourdin–Untouched“ und Kuratorin von Bourdin's Arbeiten in der laufenden Ausstellung „Guy Bourdin. Image Maker“.
Guy Bourdin, der heute vor allem für seine Farbbilder bekannt ist, startete seine Karriere in den frühen 1950er Jahren in Schwarz-Weiß. Ein Interview mit Shelly Verthime, der Nachlassverwalterin von Guy Bourdin, Kuratorin von Bourdin's Arbeiten in der laufenden Ausstellung Guy Bourdin. Image Maker und Herausgeberin des Fotobuches Guy Bourdin–Untouched.

Das frühe Werk von Guy Bourdin unterscheidet sich deutlich von der knalligen Fashion-Fotografie, für die er bekannt wurde. Können Sie uns sagen, wann (und warum) Bourdin mit Leica gearbeitet hat?
Nach unseren Recherchen hat Guy Bourdin hauptsächlich von 1950–55 mit einer Leica gearbeitet. Das sind die Jahre, nachdem er die Armee verlassen hatte und bevor er als kommerzieller Modefotograf für Vogue Paris anfing. In dieser Zeit hat er nach seinen visuellen und künstlerischen Inhalten gesucht, nach Material, dass er in ersten Ausstellungen zeigen konnte. Die Leica gehörte damals zu den beliebtesten Kameras und er nutzte sie gern.

Wo sind die Bilder entstanden?
Er war vor allem in Paris unterwegs und in der Normandie. Bourdin machte lange Spaziergänge im Paris der Nachkriegszeit und fuhr mit dem Fahrrad durch die Normandie.

Wieviel ist von seinem Frühwerk erhalten?
Sein gesamtes Werk konnte erhalten werden: von den Ölgemälden, Illustrationen, Gedichten und Schwarzweiß-Landschaften in der Normandie bis hin zu den braunen Kontaktumschlägen, die die Grundlage für das Buch bildeten. Darüber hinaus gibt es unzählige Negative, Farbdias, Polaroids mit und ohne Mode, Schmalfilme, und und und…

Wie viele dieser Arbeiten werden jetzt in Berlin gezeigt?
Wir haben ungefähr zwanzig Bilder ausgewählt, die noch bis zum 13.Mai 2018 in der Helmut Newton Stiftung zu sehen sind.

Welche Inhalte haben Sie persönlich am meisten beeindruckt, als Sie dem Nachlass durchgearbeitet haben?
Zum einen hat uns die Art, wie er die beschnittenen Abzüge auf die braunen Papierumschläge mit den Negativen geklebt hat viel darüber erzählt, wie er den Bildausschnitt in Zukunft für seine eigene Handschrift nutzen wird.
Es hat uns auch gezeigt, dass er sehr motiviert war, seine Arbeit auszustellen und als Künstler anerkannt zu werden.
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Guy Bourdin

Guy Bourdin+-

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© The Guy Bourdin Estate, 2017

Guy Bourdin, der heute vor allem für seine Farbbilder bekannt ist, startete seine Karriere in den frühen 1950er Jahren in Schwarz-Weiß. Das Fotobuch Untouched erforscht dieses großartige Werk und gibt Einblick in die frühe Entwicklung seines fotografischen Auges. Die sorgfältig konstruierten Bilder, die er zunächst als Ausstellungsreihe konzipiert hatte, offenbaren seine künstlerische Motivation, bevor er mit Arbeiten für die Vogue Paris und Photo Femina begann. Mehr

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