CDS Xejuyup

Daniele Volpe

2. August 2019

Der italienische Fotograf Daniele Volpe verbrachte eine Woche bei den fußballbegeisterten Menschen von Xejuyup, rund 100 Kilometer westlich von Guatemala-Stadt.
1982 gründete Antonio Perechú in seiner Heimat Guatemala den Fußballverein Club Deportivo Social Xejuyup (CDS Xejuyup). Er hatte die Absicht, die indigene Identität seines Volkes dadurch zu stärken, dass er traditionelle Gewänder der Maya als Trikots für die Spieler einsetzte. Der italienische Fotograf Daniele Volpe verbrachte eine Woche bei den fußballbegeisterten Menschen von Xejuyup, rund 100 Kilometer westlich von Guatemala-Stadt.

LFI: Was war Ihre ursprüngliche Idee hinter diesem Projekt?
Daniele Volpe: Ich bin in guatemaltekischen Medien auf einen Artikel gestoßen, in dem es um eine „folkloristische Fußballmannschaft" ging. Ich war neugierig und beschloss, dorthin zu reisen, um mehr über sie herauszufinden. Zu meiner Überraschung ging es aber um viel mehr als nur die extravagante Sportkleidung: Viel interessanter waren die Gründe dahinter – also die Verbindung zur kolonialen Vergangenheit und die Bezüge zur gegenwärtigen Geschichte Guatemalas.

Welche Rolle spielt denn die Kleidung des Teams?
Eine große. Der Teamgründer Antonio Perechú wünscht sich, dass sein Team den Respekt und die Gemeinschaft innerhalb der Indigenen in Guatemala widerspiegelt. Der Coxtar (der Rock), der Kutin (das Hemd) und der Pas (die Schärpe) haben Bedeutungen, die eng mit der traditionellen Weltanschauung der Maya verknüpft sind. Ihre Farben, ihre Stickerei und die Muster der Weblinien zeigen die Beziehung zwischen Mensch, Natur und den Elementen.
 
Welchen Eindruck haben die Menschen bei Ihnen hinterlassen?
Guatemala hat 23 Maya-Ethnien mit jeweils ganz eigenen Kulturen und Sprachen. Diese Menschen sind der Grund, warum ich überhaupt angefangen habe, als Fotograf zu arbeiten, und ich arbeite noch immer daran. Wie an anderen Orten Guatemalas fühlte ich mich auch in Xejuyup sehr wohl.
Danilo Rößger
ALLE BILDER AUF DIESER SEITE: © Daniele Volpe
EQUIPMENT: ​​​​​​​Leica M (Typ 240) mit Summilux-M 35 f/1.4 Asph

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© Emanuele Satolli
© Emanuele Satolli

Daniele Volpe (geb. 1981) ist ein preisgekrönter italienischer Dokumentarfotograf, der seit 2007 in Guatemala lebt. Seine Bilder untersuchen vor allem Themen wie Menschenrechte oder soziale Gerechtigkeit in Lateinamerika. Er möchte Geschichten voller Menschlichkeit zu erzählen, die die guatemaltekische Gesellschaft definieren. Als Fotograf arbeitet er mit humanitären Organisationen wie UNICEF, UNHCR und IKRK zusammen. Mehr

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