Down by the Hudson
Down by the Hudson
Caleb Stein
20. August 2019
Im Laufe des Projekts stellte ich fest, dass ich die meiste Zeit die Anwohner und ihre Interaktionen untersuchte und festhielt. Das wurde mir besonders gegen Ende hin klar, als ich begann, an der Wasserstelle zu fotografieren. Während ich in der Universität war, brachte mich meine damalige Freundin – jetzt Frau – zu dieser kleinen Wasserstelle im Speckgürtel der Stadt. Der Ort ist ein kleiner Garten Eden, den sich viele Menschen teilen, und an dem sie es sich einfach gut gehen lassen. In angespannten politischen Zeiten wie diesen zog mich solch ein friedvoller Platz magisch an. Es brauchte beinahe vier Jahre, um letztendlich auch dort zu fotografieren. Ich glaube, ich musste einfach nur auf die richtige Geisteshaltung und die richtige Kamera warten, um umzusetzen, was mir vorschwebte.
Poughkeepsie selbst ist eine Stadt voller Energie und Dynamik, mit seinen ganz eigenen Schönheiten und Problemen. IBM hatte hier einst sein Hauptquartier, so ist dieser Ort für mich mittlerweile ein Symbol für den postindustriellen wirtschaftlichen Rückgang, wie man ihn in vielen amerikanischen Kleinstädten mitbekommt. Dennoch liebe ich Poughkeepsie. Es ist der Ort, an dem ich meine Frau kennengelernt und mich verliebt habe.“
Weitere Bilder der Serie Down by the Hudson finden Sie in LFI 6/2019.
Caleb Stein+-
Der 1994 in London geborene Fotograf studierte Kunstgeschichte auf dem Vassar College in Poughkeepsie. Während dieser Zeit und im Anschluss war er Studioassistent von Bruce Gilden im nahe gelegenen Beacon. Sein fotografischer Blick konzentriert sich auf soziale Interaktionen innerhalb von Gemeinschaften. 2018 gewann Stein mit Down by the Hudson den angesehenen Gomma Grant in der Kategorie Best Black and White Documentary. Mehr