Im alten Osten

16. Mai 2017

Im C|O Berlin sind noch bis zum 2. Juli 2017 mit „Harf Zimmermann. Hufelandstraße. 1055 Berlin“ Ostberliner Milieustudien aus den 1980er-Jahren zu sehen.
Im C|O Berlin sind noch bis zum 2. Juli 2017 mit „Harf Zimmermann. Hufelandstraße. 1055 Berlin“ Ostberliner Milieustudien aus den 1980er-Jahren zu sehen.

Die Hufelandstraße, hinter vorgehaltener Hand auch „Kurfürstendamm des Ostens“ genannt, ist nicht nur ein Beispiel für unangepasste Biografien in der untergegangenen DDR, sondern aus heutiger Sicht auch eine Fallstudie für die rasante Gentrifizierung und den innerstädtischen Strukturwandel nach 1989. Nur wenige Bewohner aus der Zeit von Zimmermanns Aufnahmen leben noch dort.

Zu seinem dokumentarischen Projekt, das 1987 gleichzeitig seine Diplomarbeit als Meisterschüler von Arno Fischer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig war, wurde Harf Zimmermann von dem US-amerikanischen Fotografen Bruce Davidson inspiriert. In den 1970er-Jahren verbrachte dieser zwei Jahre in Spanish Harlem in New York und fotografierte das Leben in und um einen Wohnblock in der East 100th Street. Ähnlich wie Davidson hat Zimmermann keine Schnappschüsse gemacht, sondern das Geschehen für das Foto gewissermaßen angehalten und eingefroren.

Harf Zimmermann, 1955 in Dresden geboren, studierte bis 1979 Journalistik an der Universität Leipzig (früher Karl-Marx-Universität) und war danach als Fotolaborant beim Neuen Deutschland tätig. Von 1982 bis 1987 studierte er Fotografie bei Professor Arno Fischer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und arbeitet seitdem als freier Fotograf und Fotodesigner. 1990 gehörte Zimmermann zu den Gründungsmitgliedern der Fotoagentur Ostkreuz, der er zehn Jahre angehörte. Seine Fotografien hat er in zahlreichen nationalen und internationalen Zeitungen und Zeitschriften publiziert – unter anderem in Stern, Geo, Merian, Die Zeit, The New York Times Magazine, The New Yorker und Time.

Weitere Informationen unter C|O Berlin
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